„Was macht ein Segelflieger eigentlich im Winter, da kann man ja eigentlich gar nicht fliegen oder?“
Schon öfter wurde mir diese Frage in meinem Freundeskreis gestellt, denn richtig ist schon mal, dass der MLV in der Regel im Winter keinen Segelflug betreibt. Die schwache und kurze Sonneneinstrahlung zusammen mit meist feuchtem Boden oder Schnee macht einen Thermikflug fast unmöglich. Trotzdem treffen sich die Segelflieger auch im Winter regelmäßig auf dem Flugplatz. Die Segelflugzeuge werden abgebaut, überprüft und gewartet: Das heißt v.a. Fetten, Schmieren, putzen, polieren und kleine Schäden, z.B. im Lack beseitigen. In regelmäßigen Intervallen müssen auch Gurtzeug und Seilkupplungen ausgetauscht werden. Bei dieser Gelegenheit werden auch die Fahrzeuge wieder flott gemacht, die Gebäude mitsamt Flugplatzgelände instandgehalten.
Meist im März folgt die Jahresnachprüfung, bei der ein Prüfer des Luftamts alle Flugzeuge genau unter die Lupe nimmt. Danach kann in die neue Flugsaison gestartet werden.
„Winterarbeit“ nennt der Segelflieger diese ganzen Tätigkeiten.
Aber dazu gehört mehr als nur die Arbeit. Gemeinsames Beisammensein, die Weihnachtsfeier, Feste und auch Versammlungen. So vergeht die Winterzeit schnell und die Vorfreude auf die ersten Flüge wächst und wächst. Schon Leonardo Da Vinci war von diesem Virus befallen:
Wer einmal das Fliegen erlebt hat, der wird auf Erden stets mit zum Himmel gewandten Augen einhergehen – Denn dort wird er mit seinen Gedanken immer sein.