Seit einer Woche sind die Markdorfer Segelflieger und die Fluggemeinschaft Heiligenberg in Thannhausen. Sie nutzen das ideale Gelände in erster Linie für die Ausbildung ihrer Flugschüler. Starten, landen, Einweisung und Beherrschung von Gefahrensituationen stehen auf dem Ausbildungsplan und auch ein kleiner Theorie Test gehört dazu. Wenn dann der Flugschüler in den Augen der Fluglehrer all diese Aufgaben beherrscht, wird er das erste Mal alleine in die Luft geschickt. Eine Aktion auf die jeder der das Fliegen lernt von Anfang entgegen fiebert. So auch am Dienstag. Es war bereits der zweite Alleinflug der im Rahmen dieser Urlaubswoche stattfand. Vergangene Woche war es Robert Richter von den Markdorfer Segelfliegern, und nun war es die 15jährige Carina Krafft die erstmals ohne Fluglehrer ihre Starts und Landungen zelebrierte. Bei der Gratulation waren auch die Teilnehmer des Thannhauser Ferienprogramms anwesend. Auch sie durften mit gratulieren und lernten damit ein wichtiges Ritual der Segelflieger kennen. Der Flugplatzblumenstrauß, der von den Gastgebern in der Flugplatzumgebung gepflückt wurde, hatte eine redkordverdächtige Größe.
Die Fluglehrer der beiden anwesenden Vereine, Rainer Krafft und Werner Schmidtke sind auch mit den bisherigen Ergebnissen ihrer Schüler zufrieden. Zufrieden sind sie auch mit der tollen Atmosphäre die am Flugplatz des MLV geboten ist. Vor allem die Abende am Lagerfeuer lassen den Tag in guter Stimmung ausklingen.
Doch der Alleinflug von Carina Krafft sollte nicht das einzige Highlight bleiben. Das Wetter, das sich von einem bedeckten Himmel immer stärker in Richtung Quellbewölkung und damit verbundener Thermik entwickelte, forderte nun die Flugschüler des MLV heraus, die für ihre Zulassung zur praktischen Prüfung noch einen 50km Flug benötigten. Matthias Corbell, 17, Schüler am Ursberger Ringeisen Gymnasium, nahm sich als erstes diese Strecke vor. Er hatte sich Biberach als Ziel ausgesucht. Mit dem Twin Astir des Vereins brach er auf und bewältigte die Strecke in etwas mehr als einer Stunde. Wenngleich der Himmel gut aussah, war die Thermik nicht so gut wie versprochen, doch inzwischen gewohnt, auch bei schwacher Thermik lang in der Luft zu bleiben, war es für Matthias Corbell kein Problem die Strecke an diesem Tag zu schaffen. Die Leistung ist deshalb um so mehr zu bewerten als die größte Höhe über Grund bei nur neunhundert Metern lag.
Größere Schwierigkeiten gab es dann doch am Mittwoch als Wolfgang Peter und Maximilian Schmidt diese Strecke fliegen wollten. Statt angekündigter Wolkenthermik gab es „nur“ Blauthermik. Während Maximilian Schmidt es vorzog gar nicht erst auf die Strecke zu gehen, versuchte es Wolfgang Peter.Allerdings musste auch er bereits in Nattenhausen eine Wiese aufsuchen. Er bekam dafür eine prominente Rückholung. 1. Vorsitzender Dr. Schmid kam zusammen mit dem MLV Nachwuchs um ihn vom Acker zu holen. Mit dabei waren Christoph Deuring und die beiden jüngsten Mitglieder des Vereins Marius Schmidt und Katharina Dück. Sie zerlegten das Flugzeug und packten es in den Anhänger.
Einen Flug fürs Fernsehen durfte dann noch Christoph Deuring machen. Im Twin Flog er den Kameramann über das Turncable Areal wo sich diese Woche das On3 Südwild Team aufhält.