Unter dem Titel „Airlebnis Wochenende“ hat der MLV seine Jubiläumsfeier durchgeführt. Weil man mit dem Wetter Ende Juli / Anfang August bisher immer gute Erfahrungen machte hatte man sich auch diesmal für 30. und 31. Juli entschieden. Doch je näher dieses Datum rückte um so besorgter waren die Mienen der Verantwortliche beim MLV nach dem Blick aus dem Fenster. Der Samstag war grau, aber es regnete wenigstens nicht. Die Mienen hellte sich etwas auf als am Nachmittag doch vereinzelt Sonnenstrahlen am Flugplatz zu sehen waren und doch eine stattliche Anzahl von Besuchern kamen. Und so konnte bereits am Samstag ein tolles Programm durchgeführt werden.
Den Auftakt machte Walter Kuse mit seinem Modell Extra 300 seine Flugshow war beeindruckend und war Modellflug vom Feinsten.
Im nächsten Display ging Christoph Zahn mit seinem Habicht an den Start.
Am Abend folgte dann die Geburtstagsparty mit Fun & Brass, eine Big Band, die einen hervorragenden Sound in den Hangar 2 zauberte. Der Hangar 2 war gut besucht aber es hätten schon noch ein paar Leute Platz gehabt. Tolle ausgelassen Stimmung herrschte den ganzen Abend und der erste Tag fand einen gelungenen Abschluss.
Am Sonntagmorgen erstmal wieder Sorgenfalten auf der Stirn von Dr. Schmid, Andreas Schmidt und den anderen Organisatoren des Festes. Denn die „Wassersäcke“ die am Himmel hingen gaben zu den übelsten Befürchtungen Anlass. Doch als um zehn Uhr die hl. Messe begann, war schon mal Hangar 2 gefüllt. Die Messe gelesen von Pfarrer Drischberger und musikalisch umrahmt von den Jagdhornbläsern ist fester Bestandteil der Flugplatzfest seit vielen Jahren und für die Flieger auch immer ein Anlass Danke zu sagen für unfallfreie Flugsaisonen.
Kurz nach Ende der Messe schwebte die „dicke Anna“ ein, die AN2 aus Mengen und kurz hinterher kam Henry Bohlig mit seiner Extra 3. Dr.Eser hatte inzwischen seinen Heli betankt und bereits die ersten Passagiere befördert. Die Flüge im Heli fanden ebensogroßen Anklang wie der Rundflug in der AN2. Airlebnisse wurden hier geboten. Interessant zu sehen wie beim Einstieg in die Flugzeuge Spannung in die Gesichter geschrieben ist und wie diese im Laufe des Fluges abfällt und sich in pure Freude wandelt. Inzwischen besserte sich immer mehr das Wetter und mit dem besseren Wetter kamen auch immer mehr Oldtimer an den Flugplatz. Edi Kastner hatte eingeladen und rund 100 Fahrzeuge kamen. Motorräder, Feuerwehrautos und jede Menge Limousinen und Sport Coupes. Und eine Rarität war auch dabei, ein NSU Rennwagen aus den 20er Jahren. Auch Oldtimer Flugzeuge waren da: Eine Bücker Jungman, eine Bücker Bestmann, Piper PA 18 und ein ganz seltenes Flugzeug eine Siat Marcchetti.
Um 14 Uhr warf dann Henry Bohlig den Motor seiner Extra 300 an und zeigte ein gigantisches Kunstflugprogramm. Humpty, Immelmann, Looping und Turns, gerissene und gestoßene Rollen. Im tiefen Überflug ging es an den Zuschauern vorbei um am Ende der Startbahn den Flieger senkrecht nach oben steigen zu lassen bis in etwa 600m Höhe das Flugzeug in einen Turn fiel. 15 Minuten dauerte das Programm, das Höchstleistungen von Mensch ebenso wie von der Maschine verlangte.
In einem weiteren Display startete Walter Kuse mit einem Modell von diesem Flugzeug und flog die von Henry Bohlig geflogene Kür nachzufliegen. Auch hier war Präzision und fliegerisches Können an der Fernsteuerung angesagt.
Zwischenzeitlich kam der EC 135 der Bayerische Bereitschaftspolizei von einem Einsatz. Dieses technische Wunderwerk aus Donauwörth war schnell von den Besuchern umlagert und die beiden Piloten gaben den interessierten Besuchern Antwort auf ihre Fragen.
Ein ums anderes mal startete der Hubschrauber und die AN 2.
Und dann bereitete Christoph Zahn seinen Habicht vor. Zur Panflötenmusik zeichnete er sein Kunstflug Ballett in den Nachmittagshimmel und manch einer bekam Gänsehaut von der Ästhetik der Vorführung.
Die Para Air Piloten zeigten dann wie sie mit ihren Paraglydern starten. Auch für sie gibt es inzwischen den Windenstart. Ähnlich den Segelfliegern gehen sie in die Luft und nutzen dann die Thermik.
Aber nicht nur in der Luft gab es Spektakuläres zu sehen. Auch am Boden gab es einige Raritäten an Oldtimer Fahrzeugen zu sehen. Der Magirus der Krumbacher Wehr und der Opel Blitz der FFW aus Thannhausen sind inzwischen ja Stammgäste, aber erstmalig dabei war ein NSU Automobil das Ähnlichkeit mit einem Rennwagen der damaligen Zeit hatte, vielleicht war es ja einer?
Mit einem letzten Display der Modellflieger endete dann die Airshow.
Wer nicht dabei war hat etwas versäumt.