Am Sonntag, 18. Juni, stand für Christina Miller ein besonderer Tag an. 2022 hat sie ihre Segelflugausbildung beim MLV begonnen und hat seitdem alle Übungen des 1. Ausbildungsabschnittes erfolgreich absolviert. Nach einwandfreien Starts gaben die beiden Fluglehrer Christoph und Thomas am Sonntag grünes Licht für den 1. Alleinflug. Bei bestem Wetter und leichtem Ostwind beobachteten nicht nur die Fliegerkameradinnen und -kameraden, sondern auch Christinas Eltern gespannt ihren ersten Alleinflug.
Hervorragend hat Christina dabei die ersten beiden Alleinflüge mitsamt astreinen Landungen absolviert. Beim 3. Alleinflug kam es in ca. 60 Meter Höhe zu einem Seilriss. Zwar wird eine Startunterbrechung in der Ausbildung immer wieder geübt wird, aber natürlich ist das gerade beim 1. Alleinflug eine besondere Herausforderung. Viele Segelflieger haben selbst nach hunderten Windenstarts noch keinen Seilriss erlebt. Als das Seil sich noch während dem Start vom Flugzeug trennt wird es ruhig am Boden, alle beobachten die Situation angespannt, nur Fluglehrer Thommy wiederholt über den Funk ruhig alles was auch während der Ausbildung trainiert wurde: Nachdrücken, Fahrtkontrolle, Nachklinken und nach Süden kurven, um eine Außenlandung auf einem der Felder durchzuführen. Denn nicht nur hat Christina ein Seilriss beim ersten Alleinflug ereilt, sondern auch noch in der ungünstigsten Höhe. Eine Landung geradeaus auf der Bahn ist dann nicht mehr möglich, eine Umkehrkurve riskant aufgrund der niedrigen Höhe. So bliebt als sicherste Option nur die Außenlandung in Richtung Süden. Wie in der Vorbereitung besprochen und den Anweisungen ihres Fluglehrers landete Christina den Schuldoppelsitzer auf einem Feld südlich des Flugplatzes. Schnell machten sich die beiden Fluglehrer und ihre Vereinskameraden auf um nach dem Rechten zu sehen. Zwar wurden Radkasten und Rumpf in dem unebenen Acker beschädigt, aber Christina ging es gut, auch wenn sie wegen dem Schaden am Flugzeug zunächst sehr durch den Wind war. Mit einer herzlichen Umarmung und lobenden Worten versuchten ihre Fluglehrer sie wieder aufzumuntern. „Das mal bei einer Außenlandung etwas am Flugzeug kaputt geht, das passiert auch dem besten Piloten oder der besten Pilotin. Das ist alles reparabel um halb so schlimm“ so Fluglehrer Thomas Kraus. Auch Ihre Eltern konnten wieder aufatmen „Das hat sie super gemacht, auch dank der guten Flugausbildung!“
Abends zur traditionellen Taufe mit „Blumenstrauß“ kehrte ihr Lächeln wieder zurück. Mit Eltern, den Vereinsmitgliedern, Fluglehrern und Blumenstrauß überwog dann die Freude über den ersten Alleinflug, einen ganz besonderen Moment im Fliegerleben.