Wer hätte das gedacht? Das Wetter an den vergangenen Wochenenden war so schlecht, dass nicht einmal Platzrunden geflogen werden konnten. Auch am vergangenen Samstag das gleiche Bild. Doch wer am Computer die Wetterentwicklung verfolgen konnte, dem wurde klar, dass am Sonntag das von vielen Segelfliegern längst erwartete Hammerwetter kommen musste. Und tatsächlich, die ersten Quellwolken zeigten sich bereits morgens um 09:00 Uhr über dem Thannhausener Flugplatz. Für den Ausbildungsleiter des MLV Flo Kremser war klar, dass er heute auf Strecke gehen sollte und dass es vor allem nichts „kleines“ wird. Kurz vor Elf war er und die Maschine vom Typ LS4 startklar und es ging an den Start. Es hatte zunächst den Anschein, dass die Quellwolken noch relativ tief hingen, doch der Eindruck täuschte. Die Wolkenbasis befand sich in 1250m über Grund, mit steigender Tendenz, so dass für das Flugzeug mit der Gleitzahl 40 genügend „Arbeitshöhe“ gegeben war. Von Thannhausen ging es ohne große Umwege zum Blumberg / Schwarzwald dort war sein erster Wendepunkt. Die Albkante war das nächste Ziel. Über Klippeneck, Albstadt, Blaubeuren, Harburg und Donauwörth ging es zum zweiten Wendepunkt Beilngries und von dort ziemlich direkt nach Thannhausen zurück. Nach insgesamt fast 6 Stunden Flugzeit, einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 88km/h und 515km Strecke landete er wieder sicher in Thannhausen. „Streckenweise gab es Thermiken mit bis zu 6m Steigen pro Sekunde und im Cockpit gab es Temperaturen bis zu -6°. Die Kälte hat mich letztlich dazu veranlasst nicht die maximal mögliche Strecke auszufliegen“ so Flo Kremser nach seiner Landung.